Obwohl ich fast dauernd auf eine Netzfrequenzanzeige gucke, bin ich doch immer wieder überrascht, wenn die Frequenz (besonders in den Abenstunden zu den Stundenwechseln) sogar knapp unter 49,9Hz fällt. Auch gestern Abend lief die Kurve wieder aus dem unterem Bildschirmrand raus:
Starke Schwankungen zu den Stundenwechseln sind normal und durch den Stromhandel und den damit verbunden notwendigen Netzumschaltungen bedingt. Diese Schwankungen sind je nach Jahreszeit zu verschiedenen Zeiten zu beobachten. Jetzt im Winter besonders ab 20:00 Uhr. Mal sind sie stärker und mal schwächer. Was genau der Grund für die unterschiedlichen Ausprägungen ist, ist mir noch nicht ganz klar.
Ich habe diese Beobachtung mal zum Anlass genommen und mir die maximalen Abweichungen der letzten 3,5 Jahre angesehen:
Das Bild zeigt die maximalen Abweichungen nach oben und nach unten der jeweiligen Monate seit Juni 2011 mit ihren Trendlinien. Zusätzlich den Mittelwert – dieser liegt natürlich sehr nahe an 50Hz, allerdings kann es auch hier leichte Abweichungen geben.
Starke Abweichungen kommen also in jedem Monat vor. Das ist noch nicht dramatisch, da Schwankungen bis +/- 180 mHz erlaubt sind und bis dahin noch von einem normalen Netzbetrieb ausgegangen werden kann.
Die maximalen Höhen der Abweichung sind offensichtlich nicht von der Jahreszeit abängig. Die Trendlinien zeigen aber, dass sie im Laufe der letzten 3,5 Jahre etwas geringer ausfallen. Hier scheinen Massnahmen zur verbesserten Frequenzhaltung gegriffen zu haben (die Einführung des Viertelstundenhandels an den Strombörsen könnte z.B. ein Grund dafür sein).
So viel sagt das jetzt noch nicht über die Qualtität der Frequenzhaltung aus, es ist aber auf jeden Fall schonmal ein gutes Zeichen, dass die maximalen Abweichungen im Laufe der Zeit nicht stärker geworden sind. Als nächstes werde ich dann einmal die Häufigkeit der Abweichungen betrachten und wie sie sich im Laufe der Zeit verändert haben.