Die ENTSO-E hat heute die Ursache für die starke Netzzeitabweichung veröffentlicht: Pressemitteilung der ENTSO-E
Demnach liegt die Ursache im Kosovo und in Serbien. Hier sei zu wenig Strom eingespeist worden, wodurch der Durchschnitt der Netzfrequenz leicht unter dem Sollwert lag – und weiterhin liegt. Der Fehlbetrag habe sich mittlerweile auf 113GWh aufsummiert. Das ist ein Jahresverbrauch von fast 35.000 Haushalten.
Durch diese leichte Frequenzabweichung war unser Stromnetz zu keinem Zeitpunkt gefährdet, da die Abweichung noch ganz andere Dimensionen annehmen darf. Das einzige Problem wird jetzt politischer Natur sein, da sich jemand nicht an die Regeln gehalten hat und seinen Bilanzkreis nicht ausgeglichen hat. Wie die Energiebilanz jetzt wieder ausgeglichen wird, müsse laut ENTSO-E noch geklärt werden.
Bis die betroffenen Uhren alle wieder „normal“ laufen, wird ein paar Wochen dauern. Wer seine Uhr jetzt stellt, wird bis dahin feststellen, dass sie nach und nach immer mehr vor gehen werden und sollte die Zeit ab und zu korrigieren. Es ist nicht notwendig, die Uhren zu entsorgen und z.B. durch Funkuhren zu ersetzen. Ein derartiges Problem ist bisher noch nie vorgekommen und es darf davon ausgegangen werden, dass die Netzbetreiber Maßnahmen ergreifen werden, dass es auch nicht wieder passiert. Die Netzfrequenz als Zeitbasis zu nehmen, war bisher immer eine sehr verlässliche Methode.