Waschmaschinen (und auch Geschirrspüler) werden gerne als Beispiel für Geräte im Haushalt genommen, deren Stromverbrauch man in „günstige“ Zeiten legen könnte. Ich muss gestehen, dass ich diesen Vorschlag aus mehreren Gründen nicht so gerne mag.
Zum einen der Kompfort: Für die meisten wäre es relativ unpraktikabel, die Zeiten des Wäschewaschens zu verlegen. Nicht nur logistisch wäre das teilweise ein Problem – es hat auch nicht jeder die Möglichkeit der Räumlichkeiten. Wenn meine Waschmaschine Nachts angehen würde, dann würde ich senkrecht im Bett stehen, weil sie einfach nicht weit genug weg von meinem Schlafzimmer ist – und ich habe auch keine Möglichkeit, diesen Zustand zu verändern.
Und dann kommt noch der Energieverbrauch… Das Bild zum Beitrag zeigt die Leistungsaufnahme meiner Waschmaschine im Feinwaschgang (30°C). Für die paar Watt während des normalen Waschens braucht man sich nicht die Mühe zu machen, den Waschvorgang in einen „günstigen“ Zeitraum zu legen. Interessanter wäre da der Bereich, in dem das Wasser aufgeheizt wird. Immer wenn ich das sehe, frage ich mich, warum ich dafür gerade Strom nutzen muss, der genau zu dem Zeitpunkt erzeugt werden muss und möglicherweise sogar ein umweltschädliches Kraftwerk Regelleistung zur Verfügung stellen muss. 30°C warmes Wasser hätte ich auch in der (Warm-)Wasserleitung – und das Wasser wird bei mir (relativ) umweltfreundlich per Fernwärme geliefert und muss nicht genau zu dem Zeitpunkt erhitzt werden, in dem ich es brauche.
Um an dieser Stelle den Energieverbrauch zu optimieren, wären Waschmaschinen mit getrennten Kalt- und Warmwasseranschlüssen gut, die sich das Wasser in der benötigten Temperatur selber zurechtmischen. Das gleiche gilt natürlich auch für Geschirrspüler.